Bewegung

 

 

Kinder nehmen ihre Umwelt als Bewegungswelt wahr und nicht immer stoßen sie bei den Erwachsenen auf Verständnis.  Das Grünpünktchenpersonal ist sich des ungeheuren Betätigungs- und Bewegungsdrangs jedes einzelnen Kindes bewusst.

Es soll den Kindern viel Zeit für Entdeckungen, Möglichkeiten des Erprobens und Experimentierens ermöglicht werden. Das Kind entdeckt sich und die Welt durch Bewegung, es eignet sich seine Umwelt über seinen Körper und seine Sinne an. Schritt für Schritt ergreift es von ihr Besitz.

Dabei enthält jeder Tag aufs Neue Herausforderungen und Aufgaben: Treppen hochsteigen, Schaumstoffkörper erklettern, Pfützen überspringen, rennen, toben und spielen. Das Kind entdeckt die Welt durch sein eigenes Tun. Es braucht allerdings auch ausreichend Gelegenheiten, diesen elementaren Bedürfnissen nachkommen zu können.

Die Lebensbedingungen in unserer hochtechnisierten, motorisierten Gesellschaft engenden kindlichen Bewegungsraum jedoch zunehmend ein. Ständig steigender Medienkonsum und eine Verarmung der unmittelbaren kindlichen Erfahrungswelt tragen dazu bei, dass das Kind in seinem Bedürfnis nach Eigenständigkeit und Selber-Ursache-Sein immer mehr eingeschränkt wird.

 

Funktionen der Bewegung für die Entwicklung von Kindern (Handbuch der Bewegungserziehung, Zimmer)

Personale Funktion
Seinen eigenen Körper und damit sich selbst kennen lernen; sich mit den körperlichen Fähigkeiten auseinandersetzen und ein Bild von sich entwickeln.

Soziale Funktion
Mit anderen gemeinsam etwas tun, mit- und gegeneinander spielen, sich mit anderen absprechen, nachgeben und sich durchsetzen.

Produktive Funktion
Selbst etwas machen, herstellen, mit dem eigenen Körper hervorbringen (z.B. eine sportliche Fertigkeit wie ein Purzelbaum) 

Expressive Funktion
Gefühle und Empfindungen in Bewegung ausdrücken, körperlich ausleben und ggf. verarbeiten. 

Impressive Funktion
Gefühle und Empfindungen in Bewegung ausdrücken, körperlich ausleben und ggf. verarbeiten. 

Explorative Funktion
Die dingliche und räumliche Umwelt kennenlernen und sich erschließen, sich mit Objekten und Geräten auseinandersetzen und ihre Eigenschaften erfassen, sich den Umweltanforderungen anpassen bzw. sie sich passend machen. 

Komparative Funktion
Sich mit anderen vergleichen, sich miteinander messen, wetteifern und dabei sowohl Siege verarbeiten als auch Niederlagen ertragen lernen. 

Adaptive Funktion
Belastungen ertragen, die körperlichen Grenzen kennen lernen, und die Leistungsfähigkeit steigern, sich selbstgesetzten und von außen gestellten Anforderungen anpassen.

 

Noch nie hatten Kinder so viele Sachen zum Spielen, noch nie gab es so viele Einrichtungen, die sich um ihre Freizeit, ihre musischen und sportlichen Aktivitäten kümmern, wie heute.

Noch nie waren Kinder allerdings gleichzeitig so arm an Möglichkeiten, sich ihrer Umwelt über Sinne, ihren Körper selbständig zu bemächtigen.