Projekte

  

  

„Wo kommt die Milch her? „Das Schwein Emma schmatzt aber laut“ „Vor dem Feuerwehrmann brauche ich keine Angst zu haben“ „So werden Brezeln gemacht“

In einem Projekt können in der Regel alle im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan aufgelisteten Basiskompetenzen gefördert werden (-> Punkt Bildungs- und Erziehungsplan). Auch können die genannten Bildungsbereiche miteinander kombiniert werden.

 

Prinzipien der Projektarbeit

Projekte zeichnen sich durch folgende Prinzipien aus:

  • ganzheitliches Lernen: In Projekten werden alle Lerntypen, alle Sinne, alle Fähigkeiten, alle Fertigkeiten berücksichtigt. Die Kinder können sich in ihrer Ganzheit einbringen. Es gibt hier keine Differenzierung nach Bildungs- oder Kompetenzbereichen.
  • Erfahrungslernen: Projekte ermöglichen Primärerfahrungen. Das Lernen zeichnet sich durch besondere Anschaulichkeit und Konkretheit aus. Die Kinder lernen via Sinneswahrnehmung - im Wechsel von Erfahrung und Reflexion.
  • Selbsttätigkeit: Die Kinder erarbeiten sich - motiviert durch Neugier und Interesse - aktiv und interaktiv neue Kenntnisse (Handlungsorientierung, entdeckendes Lernen); sie bilden sich selbst.
  • spiralförmiges Lernen: Der fortwährende Wechsel von Gruppendiskussionen, Besichtigungen, Experimenten, Rollenspielen, Mal- und Bastelaktivitäten etc. im Rahmen eines Projektes führt zu einem immer tiefen gehenden Eindringen in die jeweilige Thematik. Die Kinder lernen je nach verwendeter Methode andere Aspekte des Themas kennen; Beobachten, Erforschen, Erfahrung, Reflexion, Gesprächsaustausch, Handeln, Bewegung, Gesang und kreativer bzw. künstlerischer Ausdruck bauen aufeinander auf.
  • Mitbestimmung der Kinder: Sie wählen gemeinsam mit den Fachkräften das Projektthema aus, bestimmen durch ihre Ideen und Vorschläge Projektplanung und -verlauf mit (Wahlfreiheit, demokratische Entscheidungsfindung). So übernehmen sie Verantwortung für das Projekt und seinen Erfolg.
  • Kindorientierung: Es werden die Interessen, Bedürfnisse und Wünsche der Kinder berücksichtigt. Das Projekt dauert nur so lange, wie die Kinder intrinsisch motiviert sind.
  • verschiedene Schwierigkeitsstufen: In Projekten finden Kinder unterschiedlichen Alters oder mit anderen Begabungen und Fähigkeiten ihnen entsprechende Aktivitäten (z.B. durch Einzel-, Paar- und Kleingruppenarbeit). So haben alle Kinder - auch hochbegabte und beeinträchtigte - Erfolgserlebnisse.
  • Öffnung der Kindertageseinrichtung: Die Kinder gewinnen Erlebnis- und Lernfelder am Wohnort zurück. Sie entdecken ihre Umgebung, lernen Geschäfte, Betriebe, kulturelle Einrichtungen und viele andere Menschen kennen. So erreichen sie ein besseres Verständnis von der Natur und der Erwachsenenwelt.
  • Lebensnähe: Da die Kinder ihre Lebenswelt erkunden, hat das Gelernte eine hohe Relevanz für ihr alltägliches Leben und kann sofort in anderen Situationen angewendet werden. Durch den häufigen Kontakt mit fremden Menschen aus allen Altersgruppen und Lebenslagen erweitern die Kinder ihr Repertoire an sozialen und kommunikativen Fertigkeiten.
  • methodische Offenheit: In einem Projekt werden ganz unterschiedliche Methoden eingesetzt. Die Abwechslung und Vielfältigkeit der Aktivitäten erhöhen die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Kinder.

 

Ein längerfristiges Projekt bei Grünpünktchen könnte lauten:
Bauernhof: Der Kasperle trifft jeden Tag ein Tier, das auf dem Bauernhof lebt. Wir schauen im Kinderlexikon nach, ob wir das betreffende Tier finden.  In Kleingruppen besuchen wir unterschiedliche Bauernhöfe mit dem Bus, wir singen passende Lieder, malen und erzählen unsere Erlebnisse. An Foto-, Bildwänden werden die Erlebnisse dokumentiert. Eltern und Großeltern bringen alte Milchkannen, Butterfässer, kleine Bauernhoftiere mit.

 

Außerdem gibt es bei Grünpünktchen jede Woche einen Projekttag:
Das Projektthema geht entweder von den Betreuern oder den Kindern aus. Es ergibt sich aus der Jahreszeit, Situation, ist spontan oder geplant.

 

So ein Projekttag könnte lauten:
WO KOMMEN DENN DIE EIER HER > vom Huhn oder Osterhasen?
(Wir schauen im Kinderlexikon nach, es besucht uns ein Huhn, ein anderes Mal ein Hase, machen uns drei Rühreier...)

WAS GIBT ES DENN FÜR OBST > Wir schauen bei der „Obstfrau“, was es da so gibt, benennen die Obstsorten, schauen in Büchern nach, singen Lieder, versuchen verschiedene Obstsorten zu erfühlen...