Resilienz ➞ psychische Widerstandsfähigkeit

 

Resilienz ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und hohe Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen.

  • Umgang mit Verlusten und Krisen
    In der Eingewöhnungsphase kann das einzelne Kind bereits einen positiven Umgang mit Verlusten und Krisen erfahren. Das Kind erlebt, dass sehr viele Gespräche zwischen den Eltern und dem Betreuungspersonal geführt werden und wie diese Personen gemeinsam nach optimalen Lösungen zu seinem Wohl suchen. In einem derartigen Eingebundensein erfährt das Kind Ressourcen im Umgang mit Trennungen und wird möglicherweise gestärkt zukünftigen Veränderungen positiv entgegenzusehen.

    Beispiele zur Veranschaulichung:

    Eine Bezugsperson scheidet aus dem Berufsleben aus. Sehr früh schon bindet die betreffende BetreuerIn die Kinder in ihre Abschiedsphase mit ein. Sie erzählt von ihren Zukunftsplänen...

    Wir finden einen toten Vogel auf dem Spielplatz. Wir versuchen die Fragen der Kinder zu beantworten, begraben den Vogel evtl. gemeinsam.
  • Umgang mit Wettbewerb, Fehlern und Versagen
    Kinder wetteifern um die größte Sandburg. Es gibt Streit um die große Schaufel, der Älteste übernimmt die Bauleitung für eine große Burg, die Kleineren „zerkrabbeln“ des Öfteren die angefangene Burg. Jemand hat die Idee, Wache zu stehen. Ein anderes Kind weiß, dass man den Sand nass machen muss, dann kann man besser bauen. Wir, als Team, lassen Konflikte bei den Kindern zu, agieren beobachtend, begleitend und nicht sofort eingreifend. Die Kinder brauchen dieses Übungsfeld, um eigene, gewaltfreie Lösungen entwickeln zu können. 
  • Umgang mit Märchen, Geschichten und Liedern
    Geschichten, Märchen und Lieder können unserer Einschätzung nach dann als resilienzfördernd bezeichnet werden, wenn die Inhalte dieser Texte Probleme in der Weise ansprechen, dass die Protagonisten aus eigener Kraft Lösungen entwickeln.

    Kinder identifizieren sich mit der Figur aus dem Märchen oder aus der Geschichte und durchleben mit ihr ihnen bekannte Alltagsprobleme. Sie können Stück für Stück ins Geschehen eintauchen, mitempfinden und sich sowohl intuitiv als auch rational damit auseinandersetzen. Dabei werden sie immer wieder mit neuen Lösungsformen konfrontiert. Das stärkt Kinder und macht ihnen Mut, eigene Probleme zu bewältigen.

    Wir erzählen die Geschichten vorwiegend frei, um in Interaktion mit dem Kind oder den Kindern zu bleiben.

    Die häufig große Aufmerksamkeit auch der jüngeren Kinder während der Erzählungen, ihre Fragen und der Dialog nach den Geschichten zeigen uns, dass diese pädagogischen Instrumente einen hohen Stellenwert für die gesunde Entwicklung des Kindes darstellen.