Sauberkeitserziehung

Man sollte mit der Sauberkeitserziehung so lange warten, bis das Kind signalisiert, dass es dazu bereit ist, sauber und trocken zu werden. Wenn ihm der Drang, den Darm oder die Blase zu entleeren bewusst wird, drückt es dies in seinem Verhalten aus: es verzieht sein Gesicht, nimmt eine charakteristische Körperhaltung ein und macht, falls es sich sprachlich ausreichend äußern kann, mit Worten auf den Abgang von Urin und Stuhl aufmerksam. Das bewusste Wahrnehmen der Blasen- und Darmentleerung ist die Voraussetzung, damit das Kind diesen Vorgang willentlich kontrollieren kann.

Die Züricher Studien haben gezeigt, dass das Kind den Urin- und Stuhldrang nicht früher spüren kann, wenn es sehr früh und häufig auf den Topf gesetzt wird.

Wir zwingen das Kind grundsätzlich nicht zur Sauberkeit, denn wir wissen, dass dies ebenso das Ergebnis der körperlichen und geistigen Entwicklung wie der Beginn des Laufens oder Sprechens ist.

Die zu frühe Sauberkeitserziehung kann fatale Folgen haben: das Kind entwickelt eventuelle Versagensängste, wird rückfällig, nässt im Schlaf ein. Im schlimmsten Fall ergibt sich später ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper und zur Sexualität.